Coworker, Stuttgart
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User von Coworking0711 XXXIII: Johannes Waltenberger

In unregelmäßigen Abständen interviewen wir User von Coworking0711 und stellen sie hier kurz vor. Heute: Johannes Waltenberger

Wer bist du und womit beschäftigst du dich?

Mein Name ist Johannes Waltenberger, ursprünglich stamme ich aus einem kleinen Dorf am Bodensee, einem Ortsteil von Friedrichhafen. Später bin ich mit meinen Eltern in die Nähe von München nach Bayern gezogen. In ein noch deutlich kleineres Dorf, in dem die Anzahl der Tiere die Anzahl der Menschen bei Weitem übersteigt.

Nach der Schule und einem Jahr Zivildienst habe ich eine duale Pilotenausbildung absolviert. Parallel zur Ausbildung habe ich einen Bachelor für Luftfahrt-Systemtechnik und -management abgeschlossen. In der Ausbildung hatte ich etwa 200 – bis 250 Flugstunden in Deutschland und in den USA.

Anschließend war ich ein Jahr im Projektmanagement bei einem mittelständischen Airbuszulieferer im Allgäu. Danach ging es endlich mit dem Fliegen los und blieb sechs Jahre lang bei der Germanwings mit Homebase Stuttgart. Dort wurde für Kurzstrecken-Flüge eingesetzt, die einerseits Stuttgart mit den wichtigsten deutschen Städten verbinden und andererseits Urlauber in den Süden bringen. Ein paar Jahre war ich im Flugbetriebsbüro der GWI tätig und habe dort beispielsweise IT-Projekte für den Flugbetriebsleiter betreut. Parallel dazu habe ich meinen Master in Luft- und Raumfahrttechnik an der amerikanischen Embry Riddle University abgeschlossen.

Im November 2019 bin ich planmäßig zu Lufthansa gewechselt. Wir saßen im März 2020 gerade im Crewbus zum Londoner Flughafen, als die ersten Meldungen kamen: Trump wollte die USA für Ausländer schließen. Da wurde mir klar, dass das auf unseren Beruf einen riesigen Einfluss haben würde. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, wie weitreichend die Folgen tatsächlich sein würden.

Im Coworking0711 bin ich dann eher zufällig gelandet. Ich wollte die Kurzarbeit als Chance nutzen, um neue Erfahrungen zu sammeln und um eine neue Branche kennenzulernen. So bin ich bei Project Climate gelandet und damit auch im Coworking0711. Das Thema nachhaltige Mobilität bewegt mich schon sehr lange und ich bin froh über diese Chance.

Bei Project Climate beschäftige ich mich mit Elektro- und Arbeitswegemobilität. Das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit finde ich, gerade in Bezug auf die Flugverkehrsbranche, sehr interessant und wichtig. Natürlich sind meine beiden Jobs, Pilot und Berater für nachhaltige Mobilität, zunächst einmal zwei Gegensätze. Bei genauerer Betrachtung lassen sich diese aber schon sinnvoll vereinen: Das Flugzeug ist auf langen Strecken ein alternativloses Verkehrsmittel, das wir aber achtsam einsetzen sollten. Wochenendtrips über den Atlantik gehören für mich da eher nicht dazu. Ich will das Transportmittel Flugzeug dort einsetzen, wo es sinnvoll ist. Gleichzeitig lässt sich beim Fliegen CO2 fast nur noch durch Verzicht einsparen, während es an anderen Stellen viel einfacher ist – zum Beispiel auf dem täglichen Weg durch die Stadt.

Seit wann bist du im Coworking0711?

Seit Juli 2020 bin ich im Coworking0711 und unterstütze das Team von Project Climate.

Wie oft kann man dich da treffen?

Etwa ein- bis zweimal die Woche.

Warum bist du im Coworking0711 und wie bist du darauf aufmerksam geworden?

Ich arbeite das erste Mal in einem Coworking-Space. Vorher habe ich das nur vom Hörensagen gekannt.

Wo kann man dich treffen, wenn du nicht im Coworking0711 bist?

Wenn ich nicht gerade im Cockpit unterwegs bin oder für Project Climate im Coworking sitze, dann fahre ich Rettungsdienst: Die Ausbildung dazu habe ich auch während meiner Kurzarbeit gemacht. Natürlich habe ich bei diesem Ehrenamt viel mit Corona-Patienten zu tun – das lässt die Pandemie nochmals deutlich näher erscheinen und ist eine gute Motivation, sich an die AHA-Regeln zu halten.

Eines meiner größeren Hobbies ist der Sport. Ich brauche das, damit ich ruhig sitzen kann und ausgeglichen bin. In der Regel mache ich Functional Training und laufe auch gerne. In Nicht-Corona-Zeiten spiele ich die Posaune im schwäbischen Musikverein in Botnang: Wir spielen auf Festen und – je nach Saison- beschäftigen wir uns auch mit sinfonischer Blasmusik. Jetzt in der Coronakrise vermisse ich insbesondere das Essengehen und die Gesellschaft anderer Menschen und Menschengruppen.

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