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Stuttgart-West: Van der Kurth zeigt seine größten Bilder

Seit dem vergangenen Wochenende zieren wieder neue Bilder unseren Space in Stuttgart-West. Die Vernissage zur Ausstellung fand am vergangenen Sonntag, den 31.3. statt. Die Ausstellung läuft für die nächsten drei Monate.

„Van der Kurth zeigt seine größten Bilder“ – aber er zeigt hier nicht nur diese. Diese wunderbare Ausstellung, die nun 3 Monate hier zu sehen sein wird, setzt sich im Wesentlichen aus den beiden Serien Portemonnaies d’Artiste und Art Cages zusammen.

Van der Kurth (Tom Kurth) studierte an der Kunstakademie Stuttgart, zu einer Zeit, als Concept Art und Abstraktion hoch im Schwange war, und er stellte sich diesen Strömungen entgegen: Er malte immer expressionistisch gegenständlich. In seinen Werken stellt er Tendenzen seiner Gegenwart kritisch dar.

Seine Malerei ist schon früh beeinflusst von Kunst aus allen Epochen, er zitiert Werke und holt sich Anregungen aus verschiedenen Kulturkreisen, er vereint die Bildsprache (oder soll ich sagen: die Bildsprachen) anderer Künstler mit seinen persönlichen Inhalten, er „schlüpft quasi in eine Rolle“, in die Bildsprache und den Stil dieser Künstler, die er zitiert.

„Van der Kurth zeigt seine größten Bilder“ das sind vor allem Werke aus der Serie „Portemonnaie d‘Artiste“ – er thematisiert hier die finanzielle Situation des brotlosen Künstlers: die Formate zeigen leere Portemonnaies, eine humorvolle und doch messerscharf-satirische Analyse des Künstlers bar jeden Geldes. (Nur in einem Geldbeutel steckt etwas: ein Knopf!)

Manchmal ist eine Dose Ölsardinen eingebunden – das ist das Einzige das flutscht!

Ein Portemonnaie ist schon von Hungerödemen gezeichnet: Es ist zugeschwollen, da passt gar nichts mehr rein! Dieses Bild ist ein Zitat des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero mit seiner südamerikanischen Farbigkeit und Formfreude, der wiederum Renaissancemalerei und zeitgenössische mexikanische Wandmalerei zitiert.

Gegenüber eine idyllische Alpenlandschaft, leeres Portemonnaie, voller Bierkrug, kreisender Adler. Trinkt hier der Künstler sein letztes Bier bevor er in den Abgrund stürzt? Und ist der Adler nicht eher ein Pleitegeier?

Ihr habt jetzt die nächsten drei Monate auf jeden Fall Zeit, euch eure eigenen Gedanken zu den Bildern zu machen.

Und – wenn es euch gefällt – dürfen die Werke gerne erworben werden. Damit die Geldbörse des Künstlers nicht ewig leer bleibt. Die Preisliste liegt im Space aus.

Herzlichen Dank an den Künstler, dass er uns seine Bilder zur Ausstellung zur Verfügung stellt. Und einen besonderen Dank auch an Anna für die Organisation der Ausstellung sowie an Claudia für die einleitenden Worte zum Künstler (auf denen auch ein Großteil dieses Textes hier basiert).

Van der Kurths Talente sind damit aber noch lange nicht erschöpft: er ist auch als Musiker unterwegs und wir durften uns zum Abschluss der Vernissage über ein kleines Konzert von ihm mit Ukulele, Mundharmonika und Stimme freuen.

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